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Pressemitteilung vom 11. Mai 2016


„Die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber“ - Protest bei Ausbildungsmesse

Während der Fachmesse für Ausbildung und Studium in der Mehrzweckhalle Vellmar-Frommershausen am 11. und 12. Mai präsentiert sich neben vielen Unternehmen, Fachschulen und Hochschulen auch die Bundeswehr mit einem Werbeangebot. „Die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber“, so lautet die Überschrift des Flugblattes einer Gruppe von Schüler*innen und Student*innen, die sich zu einer Anti-Kriegsinitiative aus SDAJ, Solid und SAV zusammengeschlossen haben.

Weiter steht dort: „ ...Bei der Bundeswehr kann man jederzeit gegen seinen Willen in einen Auslandseinsatz geschickt werden. Möchte man kündigen, kann man mit einem gerichtlichen Prozess rechnen... man darf einem Vorgesetzten nicht widersprechen und man kann gezwungen werden, gegen seinen eigenen Willen Menschen (auch Zivilisten) ….zu töten..“

Freiheiten, einschließlich der freien Meinungsäußerung wurden jedoch auch schon bei der Berufsmesse in Frommershausen eingeschränkt. Am Eingang der Mehrzweckhalle ließ der Veranstalter alle Protestflyer, die Schüler*innen von Friedensaktivist*innen bekommen hatten, zerreißen. In Stichproben wurden auch Taschen auf bundeswehrkritisches Infomaterial kontrolliert.

Die jugendlichen FriedensaktivistInnen ließen sich davon nicht einschüchtern und warfen sich vor dem Bundeswehrstand mit rot bespritzen T-Shirts und dem Protestruf „ Hoch mit der Bildung, runter mit der Rüstung“ zu Boden. Die Gegenmaßnahmen des Veranstalters und der Bundeswehr ließen nicht auf sich warten. Security und Bundeswehrpersonal filmten die jungen Aktivist*innen und es gab unter Androhung einer Festnahme ein striktes Hausverbot.

Unterstützung bekamen die Schüler*innen und Student*innen vom Kasseler Friedensforum, das mit einer angemeldeten Mahnwache den Protest gegen Bundeswehr an Ausbildungsmessen zum Ausdruck brachte. Thematisiert wurde dort auch der Afghanistaneinsatz, wo die Bundeswehr nun schon im 15. Jahr im Einsatz ist. Im Flyer des Friedensforums war ein Interview mit der Menschenrechtsaktivistin und ehemaligen Politikerin des afghanischen Parlaments Malalai Joya, zu lesen. Seit Beginn der westlichen Besatzung verschlechtert sich demnach die Situation der afghanischen Bevölkerung kontinuierlich. Malalai Joya sagt zur Nato in Afghanistan:“ Die Soldaten müssen unser Land besser heute als morgen verlassen. Demokratie kann nicht durch eine militärische Besatzung herbeigeführt werden.“

Und auch die jungen Friedensaktivist*innen aus Kassel fassen am Ende ihres Flyers zusammen: „ Bundeswehreinsätze bringen nichts. Anstatt mehrere Milliarden in Rüstung und Kriege zu investieren, könnte man sowohl Hunger und Armut bekämpfen, als auch Bildung für alle finanzieren....“

Kasseler Friedensforum
Bilder: