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Pressemitteilung vom 2. September 2016


Antikriegstag in Kassel

Die DFG-VK legte den Leo an die Kette
Am 1. September, dem Antikriegstag, erinnerten das Kasseler Friedensforum und unterstützende Organisationen mit zwei Kundgebungen an den Beginn des Zweiten Weltkrieges.

Bereits morgens um 5:45 Uhr sprach Dr. Marianne Hornung-Grove über die verheerenden Auswirkungen der Kriege im Mahnmal für die Opfer des Faschismus.

Bei der Kundgebung nachmittags am Friedrichsplatz erläuterte Rolf Wekeck, dass mit der Uhrzeit 5:45 auf die Nazi-Propaganda „Ab 5:45 Uhr wird zurückgeschossen“ hingewiesen werden sollte. Mit dem Überfall auf den Sender Gleiwitz und deutschen Grenzorten durch SS-Männer in polnischen Uniformen sollte der Anlass für den Überfall auf Polen geliefert werden.

In der anschließenden Rede betonte Renate Müller, langjähriges aktives Mitglied in der IG-Metall, die Notwendigkeit der Rüstungskonversion. Bei entsprechendem politischen Willen, wäre es sicher möglich, für die hochqualifizierten Arbeitnehmer der Rüstungsindustrie andere Arbeitsplätze zu schaffen.

Die Mitglieder der DFG-VK hatten einen „Panzer“ einschließlich mit der von ihm verursachten „Trümmerlandschaft“ demonstrativ auf den Friedrichsplatz aufgebaut.

Der Chor provocale begeisterte die etwa 200 Zuschauer mit Liedern wie „Das Bürgerlied“ und „Sacco und Vanzetti“. Auch die vorübergehenden Passanten in der Fußgängerzone spendeten viel Applaus.

Danach erinnerte Rolf Wekeck an Georg Elser. In Bettenhausen war auf Vorschlag der Kasseler Naturfreunde eine Straße nach diesem Widerstandskämpfer benannt worden. Georg Elser hatte einen Zeitzünder in eine Säule des Münchener Bürgerbräukeller eingebaut. Da Hitler seine Rede am 8. November 1939 jedoch früher als vorgesehen beendete misslang das Attentat. Elser wurde verhaftet. Für ihn begann ein langer Leidensweg mit Folter und Isolation. Am 9. April wurde Georg Elser auf Befehl Hitlers hingerichtet.

Die Kundgebung wurde von 16 Organisationen unterstützt, die mit eigenen Rede- und Kulturbeiträgen zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen. So führte die SDAJ ein Straßentheater zu den Rüstungsexporten auf und am Schluss sorgten Mitglieder aus kurdischen Verbänden mit Tanz und Gesang für einen fröhlichen Ausklang.