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Potenzial für Kriege

Leserbrief erschienen in der HNA am 16.01.2019

Der US-Botschafter Richard Grenell ist wieder einmal ins Fettnäpfchen getreten. Er verschickte Drohbriefe an deutsche Firmen, um sie davor zu warnen, weiter an der russisch-deutschen Erdgasleitung Nordstream 2 zu arbeiten. Im Normalfall ließen sich derartige diplomatischen Übergriffe durch ein Rückflugticket für den Botschafter nach Washington regulieren. Doch - weit gefehlt - Grenell gibt nur wieder, was Washington vorgibt. US-Gesetze beanspruchen seit Obama weltweite Gültigkeit. So musste allein die deutsche Commerzbank 1,5 Milliarden Dollar Strafe zahlen wegen Verstoßes gegen die Iran-Sanktionen der US-Regierung. Diese erpresserischen Methoden der amerikanischen Sanktionspolitik gegenüber europäischen Verbündeten, aber vor allem gegen Russland, Iran, China und sämtlichen Ländern, die sich dem amerikanischen Diktat widersetzen, haben das Potential für neue weltweite Kriege. Das Kuschen vor dieser Art von imerialer Erpressung stellt die Glaubwürdigkeit von deutscher und europäischer Außenpolitik grundlegend in Frage.

Thomas Jansen