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US-Sanktionen gegen Nord Stream 2

Die Sanktionen sollen diejenigen Unternehmen betreffen, welche die Spezialschiffe für die Verlegung der Offshore-Pipeline bereitstellen. (Bild: NickEyes – stock.adobe)
Leserbrief an die HNA, 19.12.2019

Die von Senat und US-Kongress mit großer Mehrheit beschlossenen Sanktionen gegen Russland und (!) Deutschland wegen der Gaspipeline Nord Stream 2 öffnen der deutschen Politik hoffentlich die Augen, dass die US-Politik des Amerika-First ohne Zögern ihre eigenen Interessen auch gegen ihre engsten Bündnispartner durchboxt.

Niemand in Deutschland kann Interesse an teurem schmutzigen US-Fracking-Gas haben, wenn billiges russisches Gas kontinuierlich seit Jahrzehnten durch die Pipelines fließt, erst recht nicht, wenn Sanktionen und Erpressung dahinter stehen.

Angeblich geht es Trump um eine gefährliche Abhängigkeit Europas von Russland, tatsächlich aber richtet sich seine aggressive, auf militärischer Überlegenheit fußende Außenpolitik gegen alle Staaten, die wie China, Russland eine Bevormundung ablehnen bzw. eigene Interessen verfolgen.

Doch statt als Gegenreaktion z.B. Importzölle für amerikanisches Frackinggas anzukündigen oder den Baustop für die teuren Flüssiggasterminals zu verfügen, belässt es Merkel „bei sehr entschiedenen Gesprächen“. Auf dem Altar der transatlantischen Freundschaft werden deutsche und europäische Interessen geopfert.

Wird Deutschland auch dabei sein, wenn Trump zum großen Schlag gegen China ausholt?

Von Thomas Jansen