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Termine

Ostern 2020

Kassel, 13. April 2020

Eine Rede, die am Halit-Platz gehalten worden wäre.

Die Opfer der NSU waren allesamt Kleinunternehmer, die sich ihren Weg in den deutschen Mittelstand bahnen wollten. Sie dachten nicht an die Rückkehr in ihr Heimatland oder das ihrer Vorfahren. Sie wollten bleiben und waren zu harter Arbeit bereit! Den Mördern und ihren Hintermännern ging es genau darum: Zu verhindern, dass Migranten Deutsche werden! (JW 15.2.20 Sebastian Carles)

Faschisten geht es um Abgrenzung, Rassismus und Nationalismus.

Gerade heute möchte ich daran erinnern, dass vor einhundert Jahren Reichswehrsoldaten unter dem Hakenkreuz den Kap-Putsch gegen die junge Weimarer Republik initiierten. Bei der Verteidigung der jungen Demokratie wurden hunderte Arbeiter ermordet.

Die sogenannten „Nationalsozialisten“ klar gesprochen, die DEUTSCHEN FASCHISTEN waren dieselben, die dann in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Versklavung der Völker Europas auf den Weg brachten. Menschen „nichtarischer Rasse“ waren für sie „Untermenschen“.

Die Besetzung des Sudetenlandes, der Einmarsch in Österreich, der Überfall auf Polen, der Krieg gegen die Sowjetunion sind nur einige Stationen auf dieser Blutspur durch Europa.

Selbst vor der eigenen Bevölkerung wurde nicht haltgemacht: Ganz normale deutsche Bürger, waren sie nun Linke und Demokraten, Freigeister, Menschen jüdischer Abstammung, Homosexuelle, Sinti und Roma wurden inhaftiert und umgebracht.

Auch das Exil war selbst für viele hochrangige Persönlichkeiten der Tod oder das Ende eines erfolgreichen Lebensweges.

Ca. 6 Mio. Juden wurden ermordet.

Doch den größten Blutzoll musste die Sowjetunion leisten.
Ca. 20 Millionen Menschen aller Altersstufen starben. Ermordet in den KZs, ausgehungert bei Belagerungen (allein in Leningrad über 470.000), getötet als Partisanen, verschleppt nach Deutschland als Zwangsarbeiter oder an der Front als Soldaten gefallen.

Und noch immer und wieder gibt es Menschen, die sich als Deutsche insgeheim oder sogar öffentlich als „Herrenrasse“ sehen. Als Griechenland mit den härtesten Sparmaßnahmen belegt wurde, verkündete der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU Volker Kauder, dass jetzt in Europa „deutsch gesprochen“ werde, ohne dass er dafür im Amt kritisiert wurde. (JW 21./22. 03. 2020 Niklas Frank). Solch ein Gedankengut verträgt sich natürlich nicht mit Migranten, und schon gar nicht mit Asylbewerbern.

Da hat Deutschland 200.000 Menschen aus dem Ausland zurückgeholt, aber unbegleitete Kinder und Jugendliche aus dem Flüchtlingslager auf Lesbos werden zur Zeit als eine zu große Gefahr dargestellt.

Wessen Gedanken sind dies? Und warum gibt es überhaupt so viele Menschen, die flüchten müssen? Kriege, Zerstörungen machen diesen ein Leben in ihrer Heimat unmöglich. Nur konsequente Abrüstung, ein Verbot von Rüstungsexporten vor allem in Länder, die Krieg führen, Menschenrechte nicht achten, instabil sind, müssen durchgesetzt werden.

Im Jahr 2019 gab es über 1200 Straftaten gegen Politiker, die meisten aus der rechten Szene. Der Anschlag gegen Walter Lübcke und das Attentat gegen Migranten und Juden in Halle machen das Denken von einer „Herrenrasse“ deutlich. Was muss noch passieren, damit wirklich konsequente Maßnahmen ergriffen werden?

Wir müssen gegen dieses rechte, rassistische Gedankengut aufstehen und Demokratie verteidigen.

Wir fordern Abrüstung und Rüstungskonversion!

Nie wieder Faschismus!

Nie wieder Krieg!

Achim und Dorothee Jünemann