E-Mail-Verteiler
Hier können Sie sich in unseren E-Mail-Verteiler eintragen

Termine
Pressemitteilung vom 27. Oktober 2025


Mensa-Vorplatz in Yousef Shaban-Platz benennen

Foto: Friko Berlin
Pressemitteilung der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft RG-Kassel

Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Kassel unterstützt den Antrag, den Mensa-Vorplatz in Yousef Shaban-Platz zu benennen. Yousef war Student an der Uni-Kassel.

Warum?

1. Für uns ist das ein kleines Zeichen dafür, dass in Kassel auch das Leiden und die Opfer der palästinensischen Bevölkerung wahr genommen werden: über 70 000 gezählte Tote, davon ein großer Teil Frauen und Kinder, über 100.000 Verletzte geben Zeugnis von den Kriegsverbrechen und vom Völkermord. Der Student Yousef war nur einer davon, aber er steht für alle.

2. Für uns ist die Umbenennung auch ein Zeichen des Respektes und der Anteilnahme mit den muslimischen Gemeinden und den zahlreichen Migrantinnen und Migranten aus arabischen Kulturkreisen, die hier in Kassel leben. Etliche von ihnen trauern um getötete oder schwer verletzte Verwandte und Freunde in Gaza. Es ist für uns schwer zu verstehen, dass ihr Leid weniger beachtet wird als das der israelisch-jüdischen Opfer. Denn für uns sind alle Menschen gleich.

3. Wir sehen darin auch ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Rechtsentwicklung und Rassismus: es ist beschämend, dass von den Mainstream-Medien und von Regierungsvertretern Muslime, Menschen aus dem arabischen Kulturkreis pauschal und ohne jede Differenzierung als Hamas-Anhänger, als potentielle Gewalttäter und Antisemiten bezeichnet werden und wurden. Merz beklagt sogar in bester AFD-Manier, das verunreinigte Stadtbild. Was ist das anderes als eine indirekte Aufforderung zu "Säuberungen und Abschiebungen" im Sinne der AfD.
Die Benennung in Yousef Shaban-Platz wäre deshalb auch ein Zeichen gegen die Spaltung unserer Gesellschaft und das Anwachsen von Rechtsextremismus.

4. Letzter Punkt: Ohne Zweifel hat sich die deutsche Regierungspolitik mitschuldig gemacht am Völkermord in Gaza: durch Waffenlieferungen und seine bedingungslose Unterstützung der rechtsextremen Regierung in Israel.
Deshalb wäre die Benennung in Gedenken der Opfer dieses Völkermordes ein kleines Zeichen dafür, dass in Kassel Menschenrechte, Humanität und Völkerrecht noch eine Bedeutung haben. Gleichzeitig ist für uns dieses Gedenken eine Aufforderung, uns für eine Welt einzusetzen, in der Kriege, Ausgrenzung, Besatzung, koloniale Ausbeutung und Unterdrückung keinen Platz mehr haben.