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Termine
Datum: 10. November 2025

Kinder aus Gaza – Willkommen in Kassel!

Kundgebung vor dem Kasseler Rathaus am Montag,
den 10. November – 15:30 Uhr


Kriegsverletzte Kinder aus Gaza brauchen unsere Hilfe.
Mehrere deutsche Städte – darunter Hannover, Bremen, Düsseldorf, Leipzig, Bonn, Kiel und Frankfurt wollen verletzte Kinder aus Gaza aufnehmen. In anderen europäischen Ländern ist dies schon längst geschehen. Daran gehindert werden die genannten Städte vom Innenministerium mit fadenscheinigen Argumenten.

Leider hat sich Kassel einer solchen Städteinitiative bisher nicht angeschlossen. Nach erheblicher Kritik, auch von Kasseler Kinderärzt:innen, stimmte zuletzt die Stadtverordnetenversammlung einem allgemeinen Antrag zu, der die Aufnahme von kriegsverletzten Kindern befürwortete. Kinder aus Gaza wurden aber ausdrücklich nicht erwähnt.
  • Deshalb fordert das Kasseler Friedensforum den Magistrat der Stadt Kassel und den Oberbürgermeister Sven Schoeller dazu auf, alles dafür zu tun, dass schwer verletzte und traumatisierte Kinder in Kassel behandelt werden können. Selbstverständlich müssen sie von Menschen ihres Vertrauens begleitet werden.
  • Vom Innenminister Dobrindt (CDU) fordern wir, seine Blockade aufzugeben. Die von ihm genannten Ablehnungsgründe sind für uns nicht nachvollziehbar und unmenschlich: Die Ausreise sei mit zu aufwendigen Verfahren verbunden, die Identität der Betroffenen müsse geprüft werden, es müsse eine sicherheitsrechtliche Beurteilung stattfinden und Kosten und Rückkehroptionen geprüft werden – so seine Argumentation.
  • Wir fordern die Vertreter:Innen von Parteien in der Stadtverordnetenversammlung dazu auf, umgehend einen entsprechenden Antrag im Bundestag zu stellen. Darin muss das Innenministerium aufgefordert werden, seine Blockade zur Aufnahme von verletzten Kindern aus Gaza aufzugeben.
Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ berichtet über die katastrophale Gesundheitsversorgung im Gazastreifen: „Ungeachtet des Waffenstillstands leiden die Menschen im Gazastreifen weiter, da sie durch die zweijährige genozidale Gewalt Israels traumatisiert und verletzt worden sind, während nun bald der Winter naht.“ (24.10.25)
Ganz besonders leiden die Kinder: Viele von ihnen haben Gliedmaßen verloren, haben schwere Hör-und Sehbehinderungen erlitten oder Verbrennungen. Diese Kinder brauchen unsere Hilfe. Das Gesundheitssystem in Gaza wurde dem Erdboden gleichgemacht, es gibt fast keine medizinische Versorgung mehr. Das einzige Rehabilitationskrankenhaus, das Hamad-Krankenhaus, und das Prothetikzentrum des Gazastreifens sind völlig zerstört.
Wir fragen uns angesichts einer solchen Situation: Sind kriegsverletzte Kinder aus Gaza weniger wert als z.B. kriegsverletzte Kinder aus der Ukraine und aus Afghanistan, deren Aufnahme in deutschen Kliniken völlig unproblematisch war?

Die deutsche Regierung trägt eine Mitverantwortung für das Leiden der Kinder in Gaza, denn Deutschland war neben den USA der zweitgrößte Waffenlieferant an Israel. Auch aus diesem Grund ist die Zurückweisung der verletzten Kinder ein Skandal! Und jede Verzögerung kostet weitere Kinderleben.

„Mein Wunsch ist es zu reisen.
Um in ein Krankenhaus zu gelangen
und Armprothesen zu bekommen.
Damit ich einen Ball mit meinen Händen halten kann.
Damit ich spielen kann. Damit ich schreiben kann.
Damit ich essen kann.“

Mahmoud, 11 Jahre alt, Gaza, Februar 2024
(Aus: eine million drachen, zeugnisse und gedichte der kinder aus gaza, 2023-2024)

V.i.S.d.P.: Kasseler Friedensforum